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Digitalisierung und Erschließung von Passformularen des Konsulatsarchivs Bukarest

Auf den betreffenden Formularen finden sich neben den üblichen Angaben (Name, Geburtstag und –ort, Konfession, Beschäftigung, Wohnort) auch Fotografien der jeweiligen Personen sowie Auskünfte über Zweck und Dauer der anzutretenden Reise.
Auf solchen Fragebögen wurden diverse Pass- und Reiseangelegenheiten behandelt, die von den konsularischen Vertretungen in Rumänien abgewickelt wurden.

Bei Ordnungs- und Erschließungsarbeiten am Bestand des Konsulatsarchivs Bukarest im Haus-, Hof- und Staatsarchiv kamen im Februar 2021 in mehreren Kartons Bündel gefalteter Fragebögen aus dem Jahr 1916 zum Vorschein. Auf solchen Fragebögen wurden diverse Pass- und Reiseangelegenheiten behandelt, die von den konsularischen Vertretungen in Rumänien (dem Konsulat in Bukarest sowie den Konsulaten in Braila, Constanza/Constanta, Craiova, Galatz/Galati, Giurgevo/Giurgiu, Jassy/Iasi, Ploiesti, Thurn-Severin/Drobeta-Turnu Severin) - abgewickelt wurden. Auf den betreffenden Formularen finden sich neben den üblichen Angaben (Name, Geburtstag und –ort, Konfession, Beschäftigung, Wohnort) auch Fotografien der jeweiligen Personen sowie Auskünfte über Zweck und Dauer der anzutretenden Reise.

Es wurden rund 4200 alphabetisch und nach Konsulaten sortierten Passformulare von März bis August 2021 hochauflösend digitalisiert, umgelagert, anschließend erschlossen und durch Verknüpfung der über 6000 Scans im Archivinformationssystem online zugänglich gemacht.

Die durch die Formulare erhaltenen massenhaften Personendaten stellen in den Beständen des Haus-, Hof- und Staatsarchivs eine Ausnahme dar: sie bieten einen Querschnitt durch sämtliche Gesellschaftsschichten, Ethnien und Konfessionen, die sich von Rumänien aus in oder durch die Habsburgermonarchie bewegten (und vice versa). Bis kurz vor dem Kriegseintritt Rumäniens Ende August 1916 entstanden, geben die in den Formularen dokumentierten Reiseaktivitäten einen Einblick in vermeintliche Normalität kleinräumiger Mobilität und werfen gleichzeitig immer wieder Schlaglichter auf größere ökonomische und soziale Zusammenhänge – wenn etwa schweizerische Gouvernanten und Privatlehrerinnen ausreisen, um ihre Familien in der Heimat zu besuchen, oder deutsche und österreichische Industrielle einreisen, um die rumänischen Ölfelder im Schwarzen Meer zu besichtigen.

Die Fragebögen mit einer Vielzahl weiter daraus zu gewinnende Informationen stehen nun Forschung und interessierter Öffentlichkeit im Archiv-informationssystem des Österreichischen Staatsarchivs zur Verfügung.


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