Ein bedeutendes Stück Militärgeschichte kehrt heim – Nachlass von Franz Kuhn von Kuhnenfeld im Österreichischen Staatsarchiv

Das Österreichische Staatsarchiv konnte kürzlich einen außergewöhnlichen historischen Nachlass übernehmen: Persönliche Dokumente, Tagebücher und Erinnerungsstücke des früheren K.u.k. Kriegsministers Franz Kuhn von Kuhnenfeld (1817–1896). Nach der Kontaktaufnahme zwischen dem Kriegsarchiv und von Kuhnenfelds Nachkommen wurde – mit Unterstützung der Österreichischen Botschaft in Ottawa – das Material nach Wien überführt.
Generaldirektor Helmut Wohnout und Kriegsarchiv-Mitarbeiter Harald Fiedler übernahmen und sichteten die Kartons. Der Nachlass enthält 22 persönliche Tagebücher, Skizzenhefte und Fotoalben. Die Dokumente stehen nach der archivarischen Erfassung der Forschung zur Verfügung und erweitern das Bild einer der einflussreichsten Militärfiguren der späten Habsburgermonarchie um wertvolle persönliche Perspektiven.
Kuhn von Kuhnenfeld war eine prägende Figur der österreichischen Militärgeschichte im 19. Jahrhundert. Nach dem Abschluss der Theresianischen Militärakademie diente er unter anderem in Italien und Ungarn, wurde 1849 mit dem Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet und stieg bis zum Feldzeugmeister auf. In seiner Amtszeit als Reichskriegsminister (1868–1874) setzte er zentrale Reformen um – darunter die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und die dritte Landesaufnahme zur präzisen Kartierung der Monarchie. Auch die Modernisierung der Donauflottille sowie die Förderung des Polarforschers Julius Payer gehen auf ihn zurück.
Das Österreichische Staatsarchiv möchte sich bei dieser Gelegenheit bei Frau Elisabeth Kuhn von Kuhnenfeld für die Überlassung dieses Nachlasses bedanken.
