Partnerschaftliche Rückführung: Das Österreichische Staatsarchiv übergibt Archivalien montenegrinischer Provenienz

Das Österreichische Staatsarchiv übergab dem Staatsarchiv von Montenegro einen Aktenbestand an militärischen, montenegrinischen Verwaltungsunterlagen der Jahre 1906 bis 1916. Diese für die Geschichte Montenegros bedeutenden Dokumente waren bislang im Allgemeinen Verwaltungs-, Finanz- und Hofkammerarchiv (AVAFHKA) verwahrt worden. Da es sich ausschließlich um montenegrinische Akten handelt, die nicht Teil des gemeinsamen kulturellen Erbes beider Länder sind, waren sie nie Gegenstand der nach dem Ersten Weltkrieg mit den Nachfolgestaaten geschlossenen Archivabkommen.
Anlässlich der offiziellen Übergabe der Dokumente traf der Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs, Helmut Wohnout, seinen Amtskollegen Danilo Mrvaljević. In Anwesenheit der montenegrinischen Botschafterin in Wien, Stanica Anđić, und Pia Wallnig, Leiterin des AVAFHKA, wurde die entsprechende Vereinbarung unterzeichnet und die Unterlagen für die Rückführung verladen.
Direktor Danilo Mrvaljević bezeichnete diesen Schritt als einen historischen Moment für das Staatsarchiv Montenegros. Er unterstrich die große Bedeutung dieses Bestandes für sein Land und bedankte sich beim Österreichischen Staatsarchiv für die offene und gute Kooperation. Generaldirektor Helmut Wohnout ergänzte – angesichts der Tatsache, dass es sich bei dem gegenständlichen Bestand um Archivalien ausschließlich montenegrinischer Provenienz handelt –, dass einer Rückgabe nichts entgegengestanden ist. Anlässlich des Besuchs erörterten Helmut Wohnout und Danilo Mrvaljević außerdem weitere Möglichkeiten, die Zusammenarbeit beider Archive zu vertiefen und zu institutionalisieren.